
Der neue Toyota Hilux (2026): Bewährte Technik in frischem Gewand
Herzlich willkommen bei Overland Experience. Mein Name ist Alan – und heute geht's um eine echte Neuheit aus Japan: den neuen Toyota Hilux der neunten Generation. Seit Jahrzehnten gilt der Hilux als Inbegriff von Zuverlässigkeit im Gelände – und auch die neue Version bleibt dieser DNA treu. Gleichzeitig bringt Toyota aber auch moderne Technologien und sogar eine vollelektrische Variante ins Spiel. In diesem Artikel bekommst du meine persönliche Einschätzung zum neuen Modell: Was ist neu? Was bleibt? Und wie alltagstauglich ist der neue Hilux wirklich für uns Offroader?

Einführung und Plattform: Evolution statt Revolution
Am 10. November 2025 feierte die neunte Generation des Hilux ihre Premiere – zunächst auf der Thailand Motor Expo. Dort wird der Pickup auch für viele internationale Märkte produziert. Die interne Bezeichnung „Travo“ ersetzt in einigen Regionen die bisherige Zusatzbezeichnung „Revo“.
Toyota bleibt beim bewährten IMV-Chassis, das schon bei der achten Generation zum Einsatz kam. Damit setzt auch der neue Hilux auf einen klassischen Leiterrahmen, eine Starachse mit Blattfedern hinten, Einzelradaufhängung vorn und einen zuschaltbaren Allradantrieb – genau das, was wir an diesem Fahrzeug schätzen. Überraschend: Die IMV-Plattform bleibt erhalten, obwohl mit TNGA-F eine modernere Option verfügbar gewesen wäre. Angeboten wird er erneut als Doppelkabine, in manchen Märkten auch als Single Cab – vor allem für Umbauten mit Wohnkabinen oder im gewerblichen Bereich eine wichtige Option.

Modernisiertes Design: Tough & Agil
Optisch zeigt sich der neue Hilux bulliger und dynamischer. Die Front wurde breiter und moderner gestaltet, mit hoch angesetzten, schlanken LED-Scheinwerfern und einem großen Kühlergrill mit Toyota-Schriftzug. Auch die Stoßfänger sind kantiger gezeichnet. Am Heck neu: seitliche Trittstufen zur Ladefläche – praktisch für den Alltag und den Offroad-Einsatz.
Trotzdem bleibt der Hilux seinen bekannten Dimensionen treu: Rund 5,32 m Länge, 1,86 m Breite und 1,80 m Höhe – also weitgehend identisch mit dem Vorgänger. Toyota nennt das Ganze „Tough and Agile“ – und tatsächlich wirkt das Fahrzeug wie eine gelungene Weiterentwicklung, ohne seine Wurzeln zu verlieren. Anders als manche Konkurrenten, die ihre Offroader fast vollständig neu erfinden, bleibt der Hilux klar erkennbar ein Arbeitstier.

Innenraum: Aufwertung mit Einschränkungen
Innen hat sich einiges getan. Neue Materialien, ein modernes horizontales Armaturenbrett und digitale Instrumente sorgen für einen hochwertigeren Eindruck. Touchscreens mit bis zu 12,3 Zoll, Android Auto und Apple CarPlay gehören nun zum Standard – was die Konnektivität deutlich verbessert.
Für Puristen (wie mich) ist das Thema Touchscreen allerdings zweischneidig: weniger haptische Tasten, schwierige Bedienung mit Handschuhen, anfällig für Schmutz. Aber: Der Zeitgeist verlangt eben Vernetzung – und Toyota liefert.
Leider bleibt der Platz in der zweiten Sitzreihe weiterhin knapp. Großgewachsene Mitfahrer haben es hinten nicht leicht – und daran hat sich auch in Generation 9 nichts geändert. Für den Alltag zu viert wird’s eng, für zwei Personen mit Ausrüstung passt es hingegen wie gehabt.

Motorisierung: Diesel, Mildhybrid und Elektro
Für Europa wird der neue Hilux zunächst ausschließlich mit dem bekannten 2,8-Liter-Turbodiesel angeboten – jetzt allerdings mit Mild-Hybrid-Unterstützung. Die Leistung bleibt bei 204 PS und 500 Nm Drehmoment. Die Nutzlast beträgt rund 1 Tonne, die Anhängelast wie gehabt bis zu 3.500 kg.
Die vollelektrische Variante bringt einige Einschränkungen mit sich: Sie verfügt über zwei Elektromotoren (einer pro Achse) für permanenten Allradantrieb und eine 59,2-kWh-Batterie. Die WLTP-Reichweite liegt bei etwa 240 km – in der Praxis dürften es je nach Wetter und Beladung deutlich weniger sein. Die Nutzlast fällt mit 715 kg spürbar geringer aus, ebenso die Anhängelast (1,6 Tonnen). Für klassische Overlander also eher eine interessante Randerscheinung.
In Planung: Eine Brennstoffzellen-Variante (FCEV), die voraussichtlich ab 2028 angeboten wird.

Assistenzsysteme & Lenkung: Technik-Upgrade im Detail
Neu ist die elektrische Servolenkung, die präziser arbeiten soll – vor allem im Stadtverkehr und beim Rangieren. Hinzu kommt das überarbeitete Sicherheits- und Assistenzpaket „Toyota T-Mate“, das jetzt u. a. automatisches Notbremsen, Spurhalteassistent und erweiterte Verkehrszeichenerkennung umfasst. Auch für den Einsatz im Gelände könnten diese Systeme unterstützend wirken – etwa beim Navigieren auf winterlichen Pisten.

Fazit: Bewährter Begleiter mit moderner Ergänzung
Ich finde es stark, wie Toyota den neuen Hilux weiterentwickelt hat – mit Fingerspitzengefühl und klarer Orientierung an der Zielgruppe. Es ist kein Designbruch, kein Technik-Overload, sondern ein solides Upgrade mit modernen Elementen. Die Dieselvariante bleibt das Herzstück. Die Elektroversion? Noch mit Fragezeichen behaftet.
Design, Ausstattung und Technik wirken insgesamt stimmig – nur die Platzverhältnisse hinten und die Einschränkungen der E-Variante bleiben als Schwächen. Wer mit einem neuen Hilux liebäugelt, bekommt ein robustes, durchdachtes Fahrzeug, das seine Wurzeln nicht verleugnet. Mit einem Einstiegspreis von ca. 47.000 Euro (für den Doppelkabiner als Nutzfahrzeug) ist der Hilux kein Schnäppchen – vor allem nicht in der Topausstattung, die deutlich über 60.000 Euro klettern kann. Preise für den Elektro-Hilux stehen noch aus.
Besonders erfreulich: Da die Plattform weiterhin auf IMV basiert, bleibt die Zubehörkompatibilität hoch – von Schnorcheln über Unterfahrschutz bis zu Dachträgern. Ein echtes Plus für alle, die sich ihr Fahrzeug individuell aufbauen wollen.
Was meinst du? Wäre der neue Hilux etwas für dich – oder bleibst du bei deinem bisherigen Setup? Schreib’s gern in die Kommentare.
Bis dahin: Allzeit gute Fahrt und genug Platz unterm Differenzial.
– Dein Alan von Overland Experience





